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Entschäumer - chemischer Allrounder

Im industriellen Bereich gibt es zahlreiche Abläufe, bei denen es zu Reaktionen mit Schaumbildung kommt. Auch Laien kennen das. Wer zum Beispiel ein Mentos Lutschbonbon in eine Flasche Coca Cola wirft, der wird direkt einen braunen Schaumspringbrunnen vor sich sehen. Das heißt, es geht schneller als man denkt und die Reaktion kann heftig sein. Ganz sicher ist das nicht immer gewollt. Denn Schaum, der sich rasant schnell ausdehnt, benötigt Unmengen an Platz. Behälter würden in dem Fall schnell überlaufen. Aus diesem Grund haben Chemiker Antischaummittel entwickelt.

Warum entsteht Schaum?

Die Hauptursache für Schaumbildung ist das Eindringen oder die Anwesenheit von Luft in eine Flüssigkeit. Dort wird es durch Bewegungen verdrängt bzw. bewegt. Hierdurch entstehen viele kleine Bläschen, die optisch als eine Schaummasse zu erkennen sind. Eine solche Schaumbildung wird im industriellen Bereich als Problem gesehen, weil die betrieblichen Abläufe negativ beeinflusst werden könnten.

Typische Auslöser für Schaum sind:

  • Tenside
  • Proteine
  • Stärke
  • Glukoside

Tenside finden Sie in jedem Waschmitteln, Shampoo oder Spülmittel. Sie sind der Grund, warum es im Waschbecken oder im Badezimmer so schön blubbert.

Proteine und Stärke finden sich vor allem in der Lebensmittelindustrie. Sie sind Bestandteile von zahlreichen Speisen. Aus diesem Grund gehört dort Antischaummittel zum Standard. Ansonsten würden die Lebensmittel nicht so zubereitet werden können, wie sie verkauft werden.

Welche Antischaummittel gibt es?

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Schaum. Es gibt den an der Oberfläche offen sichtbaren Makroschaum und den in der Flüssigkeit verteilten Mikroschaum. Mit einem Entschäumer soll dafür gesorgt werden, dass die kleinen Bläschen aufplatzen, bzw. sich gar nicht bilden. In der Fachsprache sagt man dazu, dass die Mittel eine Grenzflächenaktivität besitzen sollen.

Beim Einsatz von Antischaummittel gilt es darauf zu achten, wo die Produkte eingesetzt werden. Folgende Lösungen stehen dabei zur Verfügung:

  • Antischaummittel mit Silikon und ohne Silikon.
  • Es gibt platzsparende Konzentrate, die vor Gebrauch noch aufbereitete werden müssen oder gebrauchsfertige Mittel.
  • Natürliche Öle oder Mineralölprodukte
  • Pulver, Granulate oder flüssige Emulsionen

Bei der Anwendung kommt es immer darauf an, ob der Entschäumer für industrielle Zwecke genutzt wird, oder ob es in Produkten zum Einsatz kommt, die jemand später auf der Haut trägt oder sogar verzehrt. Je nach dem, können bestimmte Varianten nicht oder ausschließlich genutzt werden.

Im übrigen gibt es sogar im Bereich der Pharmaindustrie Entschäumer. Solche Medikamente sorgen dafür, dass sich im Darmbereich die großen Luftblasen auflösen. Sie dienen als wirksames Gegenmittel zu schmerzhaften Blähungen.

Dementsprechend ist es wichtig, dass der Hersteller des Antischaummittels zertifiziert ist und wichtige Qualitätsstandards nicht nur befolgt, sondern sie im Idealfall deutlich übererfüllt. In diesem Bereich ist es wichtig zuverlässige Unternehmen als Partner auszusuchen, um später Skandale, Rückrufaktionen und Klagen zu vermeiden.